Kaufkraft spitze

Steinhagens Bevölkerung verfügt nach den neuesten Zahlen (Kaufkraftkennziffer 107,23) über die höchste Kaufkraft in Ostwestfalen-Lippe. Damit hat sie ihren Spitzenplatz unter den 70 Kommunen in OWL erneut bestätigt.

Sorge bereitet allerdings der nach wie vor hohe Kaufkraftabfluss. "Ich lasse mir den Standort Steinhagen aber nicht schlecht reden", so Bürgermeister Klaus Besser. Er ermutigt ausdrücklich Existenzgründer und Einzelhändler, sich bei ihm zu melden. Wegen der nachweislich vorhandenen hohen Kaufkraft könne er Geschäftsleuten nur zu einer Ansiedlung in Steinhagen raten.

"In Zusammenarbeit mit Eigentümern, Vermietern und Interessen- und Werbegemeinschaft (IWS) haben wir auch in der Vergangenheit Investoren für Steinhagen gewinnen können", so der Bürgermeister. Er erinnert zum Beispiel an die Bäckerei Welpinghus im Schlichte-Carree oder Pearly-Gates, die Eisdiele Belagio und die Sport-Arena am Marktplatz. Bedarf sieht Besser zur Zeit vor allem für Damen- und Herrenoberbekleidung, Schuhe und Reformwaren. "Wir haben wie im Haupt- und Finanzausschuss verabredet, einen aktuellen Bestandsplan mit den vorhandenen und verfügbaren Einzelhandelsflächen erstellt und können so Interessenten umfassend beraten", so der Verwaltungschef.

Aus Gesprächen mit vielen Bürgerinnen und Bürgern wisse er zudem, dass viele mit dem Service und den Angeboten der Steinhagener Einzelhändler zufrieden seien. "Sicherlich gibt es immer etwas zu verbessern", so Besser, der auch hier für Anregungen dankbar ist und diese an die Verantwortlichen der IWS und die Einzelhändler weitergeben wird. Außerdem regt Besser eine Kundenbefragung durch die Einzelhändler an. Das machen wir im Rathaus auch so. Im letzten Jahr in der Bürgerberatung und im Standesamt, ab März 2009 in unserer Gemeindebibliothek. So erkennen wir unsere Stärken, werden aber auch auf Schwächen hingewiesen.

Ein neuerliches Einzelhandelsgutachten für viele tausend Euro lehnt Besser hingegen ab. "Wir sollten erstmal das vorhandene Einzelhandelsgutachten, die Immageanalyse der Universität Bielefeld und den Rahmenplan beachten und umsetzen", verweist der Bürgermeister auf drei vorliegende Untersuchungen zur Vermeidung des Kaufkraftabflusses aus jüngerer Vergangenheit. Viele vorhandene Probleme seien dort benannt. Ein viertes Gutachten werde hier kaum neue Erkenntnisse bringen. Sollten CDU und IWS ein solches Gutachten trotzdem für zwingend notwendig halten, fordert der Bürgermeister eine Kostenbeteiligung durch die IWS. Es kann nicht sein, dass die Gemeinde und damit der Steuerzahler allein die 30.000 Euro für ein solches Gutachten aufbringt. Er schlägt daher vor, dass Gemeinde und IWS auch hier Hand in Hand arbeiten und sich die Kosten teilen.

Versmold verfügt über ein aktuelles mit Beteiligung der Einzelhändler erstelltes Gutachten, dass z. B. einheitliche Öffnungszeiten der Geschäfte und eine abgestimmte Schaufensterwerbung bis hin zur Schaufensterbeleuchtung anregt. Das kann der Gemeinderat den Einzelhändlern natürlich nicht vorschreiben, so Besser, der auf vergebliche umfangreiche Bemühungen der IWS zur Vereinheitlichung der Öffnungszeiten und attraktivere Schaufenster in Steinhagen verweist. Die Politik könne hier nur die Rahmenbedingungen durch Bebauungspläne, Verkehrsregelungen, Begrünung, Standortmarketing und zum Beispiel das Ermöglichen verkaufsoffener Sonntage schaffen. So ist für 2009 erstmals ein verkaufsoffener Sonntag am Nikolaustag, 6. Dezember, geplant.

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