Stadt Halle sollte Trägerin des KGH werden

Die Stadt Halle sollte nach Auffassung von Bürgermeister Klaus Besser demnächst die Trägerschaft des Kreisgymnasiums übernehmen.

Dass das Gymnasium in Halle in der Trägerschaft des Kreises Gütersloh ist, hat vor allem historische Gründe. Bereits vor der kommunalen Neuordnung 1973 war es in Trägerschaft des Kreises Halle und damals für das gesamte Kreisgebiet das einzige Gymnasium in kommunaler Trägerschaft.

Heute wird das Kreisgymnasium zu rd. 80 % von Haller Kindern besucht. Dies liegt vor allem daran, dass in Versmold, Werther und Steinhagen eigene leistungsstarke Gymnasien bestehen und auch die Kreisgesamtschule in Borgholzhausen eine Oberstufe anbietet. Durch die Trägerschaft des Kreises wird das Kreisgymnasium über eine differenzierte Kreisumlage von den fünf Kommunen im nördlichen Kreisgebiet finanziert. "Dadurch entlastet sich die Stadt Halle derzeit mit über 200.000 Euro jährlich zu Lasten der anderen vier Kommunen im nördlichen Kreisgebiet. Allein die Stadt Borgholzhausen, die ab 2013 wegen des starken Hauhaltsdefizits ein Haushaltssicheungskonzept aufstellen muss, muss 2013 fast 120.000 € für den laufenden Betrieb des KGH aufbringen. Steinhagen ist mit 33.000 € beteiligt", so Bürgermeister Klaus Besser.

"Für die Kinder aus Halle oder Bielefeld, die das Steinhagener Gymnasium besuchen, muss die Gemeinde Steinhagen die Kosten für den Schulbetrieb, Lern- und Unterrichtsmittel sowie Schülerfahrkosten und Investitionen aus ihren Mitteln allein tragen. Beim Haller Gymnasium werden die Kosten auf die Herkunftsorte der Schülerinnen und Schüler umgelegt. Die Aufwendungen für Kinder aus Niedersachsen tragen die beteiligten fünf Kommunen im nördlichen Kreis Gütersloh anteilig mit. Aus meiner Sicht wäre es gerecht, wenn auch das Haller Gymnasium zukünftig von der Stadt Halle getragen und allein finanziert würde", so Bürgermeister Klaus Besser. "Die finanzielle Situation der Stadt Halle würde dies zulassen". Werther soll 58.000 € und Versmold über 22.000 € aufbringen.

"Bei der Kreisgesamtschule sehe ich eine Beteiligung noch ein. Hier kann aus meiner Sicht damit argumentiert werden, dass es derzeit die einzige Gesamtschule im nördlichen Kreisgebiet ist und deshalb alle fünf Kommunen zu deren Finanzierung beitragen müssen. Dies gilt beim KGH aber schon lange nicht mehr", so Besser. Die Gemeinde Steinhagen hat nach dem neuen Umlagegenehmigungsgesetz ebenso wie die anderen Kommunen die Möglichkeit, auf die Beratungen zum Kreishaushalt stärkeren Einfluss zu nehmen, um zum Beispiel die Absenkung der Kreisumlage zu fordern. Dieser an den Kreis abzuführende Betrag wird in Steinhagen 2013 auf insgesamt über 16 Mio. € ansteigen und sich in den folgenden Jahren jährlich um rd. 600.000 € erhöhen. "Ich halte es in diesem Zusammenhang für richtig, dass über die Übertragung der Trägerschaft des Haller Gymnasiums vom Kreis auf die Stadt diskutiert wird. Dies würde vor allem Borgholzhausen, aber auch Werther, Versmold und Steinhagen finanziell entlasten."