Sekundarschule und Kita Ströhen - Diskussion im Rückblick

Der Ausschuss für Schule, Jugend, Sport und Kultur unter dem Vorsitz von Sabine Godejohann (SPD) hat am Mittwoch, 8. Februar 2012, und am Mittwoch, 21. März 2012 über die Errichtung einer Sekundarschule in Steinhagen und die Sanierung und Erweiterung der kommunalen Kindertagesstätte auf dem Ströhen beraten.

In der Sitzung hat sich erstmals der von der Gemeinde eingeschaltete externe Berater zur Errichtung einer Sekundarschule, Achim Körbitz, öffentlich vorgestellt. Er hat dem Ausschuss und den zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern seine Vorstellungen von der Bildung einer Planungsgruppe zur Erarbeitung eines pädagogischen Konzeptes, seine Ziele und den weiteren Zeitplan erläutert. Bereits am Dienstag, 14. Februar, ist das erste Treffen der Planungsgruppe geplant, der Vertreterinnen und Vertreter der Schulen, Schulpflegschaften und des Schulträgers angehören.

Am 21. März 2012 informierte Bürgermeister Klaus Besser über den Stand der Beratungen in der Planungsgruppe. Er machte deutlich, dass die Errichtung einer Gesamtschule in Steinhagen ausscheide. Dafür fehlten die notwendigen Schülerzahlen im gesetzlich vorgeschriebenen fünfjährigen Prognosezeitraum, da eine Gesamtschule anders als eine Sekundarschule über eine Oberstufe verfüge und daher mindestens vierzügig mit 100 Schülerinnen und Schülern zu führen sei. Davon sollte rund 1/3 eine gymnasiale Schulempfehlung haben. Ohne Aufgabe des Gymnasiums sei eine Gesamtschule nicht zu errichten und dies sei in Steinhagen kein Thema. Die Gemeinde stehe zu ihrem Gymnasium. Eine Sekundarschule habe keine Oberstufe, könne daher bereits mit 75 Schülerinnen und Schülern (dreizügig) ihren Betrieb aufnehmen. Die dafür notwendigen Schülerzahlen seien für den Planungszeitraum nachweisbar.

Besser betonte außerdem, dass das Steinhagener Gymnasium mit der Sekundarschule eine Kooperationsvereinbarung abschließen werde, um Schülerinnen und Schülern, die die Fachoberschulreife mit Qualifikationsvermerk erwerben, den Übergang in die Oberstufe des Gymnasiums zu ermöglichen. Außerdem habe die Leitung des Gymnasiums auch der Haupt- und Realschule eine entsprechende Kooperationsvereinbarung angeboten, um auch beim Auslaufen dieser Schulen allen Absolventen mit Q-Vermerk den Übergang zum Gymnasium zu garantieren.  

In der Sitzung im Februar haben zwei Architekturbüros aus Gütersloh dem Ausschuss ihre Vorplanungen für die Sanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte Ströhen vorgestellt. Die Baumaßnahmen werden 2012 notwendig, um das Angebot zur Betreuung von unter dreijährigen Kindern auszuweiten, deren Eltern ab 2013 einen Rechtsanspruch auf Betreuung haben, und bauliche Mängel abzustellen. Es sollen sechs neue Plätze für unter Dreijährige Kinder entstehen. "Im Bereich der sanitären Anlagen aber auch insbesondere im Bereich der Heizungstechnik und Wärmedämmung ist in der Kita seit 40 Jahren nichts passiert", so Bürgermeister Klaus Besser. Der Ausschuss hatte sich 2011 bei einem Ortstermin von der Notwendigkeit der Investition überzeugt und nach der Vorstellung eines ersten Sanierungskonzeptes zwei weitere Planungsbüros mit alternativen Planungen beauftragt, um Kosten zu sparen. "Bei ihren Planungen berücksichtigten die Büros auch den auf Antrag der Grünen im Dezember einstimmig gefassten Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses, bei der Sanierung nach Möglichkeit einen Passivhausstandard zu verwirklichen", so Klaus Besser.

Nach den von den Büros vorgelegten Kostenschätzungen werden die Anbau- und Sanierungskosten rd. 1,25 Mio. € für ein Gebäude mit Passivhausstandard betragen. Die Kosten übersteigen damit die ursprünglichen Schätzungen von rd. 1,1 Mio. €. Nicht einbezogen sind Kosten für die Umlegung der Außenspielfläche und der Parkplätze. Im Haushalt 2012 sind 1,21 Mio. € veranschlagt. Es wird mit einem Landeszuschuss in Höhe von 119.000 € gerechnet. "Die fehlenden Mittel müssen überplanmäßig bereitgestellt oder 2013 im Haushalt ausgewiesen werden", so Klaus Besser.

Im März wurden die notwendigen Architektenaufträge und Aufträge für Fachingenieurbüros vom Ausschuss vergeben. Nach der Planungsphase soll im Sommer mit den Bauarbeiten auf dem Ströhen begonnen werden.