Die Gemeindewerke Steinhagen GmbH hat sich bei der europaweiten Ausschreibung der Konzessionsverträge für Strom und Gas in der Stadt Verl durchgesetzt. Der Rat der Stadt Verl hat in seiner Sitzung am 21. März einstimmig die Kooperation mit Steinhagen beschlossen. Der Steinhagener Rat hatte bereits am 20. Februar zugestimmt. Die Kommunalaufsicht hat ebenfalls grünes Licht gegeben. Am 29. April stellten sich die Gemeindewerke Steinhagen in öffentlicher Sitzung im Verler Rat vor.
Der Rat der Stadt Verl hat der Gemeindewerke Steinhagen GmbH den Zuschlag für den Abschluss des Strom- und Gas-Konzessionsvertrages und die Gründung einer gemeinsamen Stadtwerke-Gesellschaft erteilt.
Bisher wurde die Stadt Verl von dem Energiekonzern RWE versorgt. Damit haben sich die Gemeindewerke Steinhagen gegenüber vier weiteren Bietern in einem transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren durchgesetzt. "Der Bewerberkreis war hochkarätig besetzt und die Qualität der abgegebenen Angebote hoch", so Verls Bürgermeister Paul Hermreck (CDU) gegenüber der Presse. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Verl. Hier kommen zwei finanzstarke Kommunen aus dem Kreis Gütersloh auf Augenhöhe zusammen. Wir können unsere langjährige Erfahrung beim Betrieb von Strom- und Gasnetzen und im Vertrieb einbringen, Verl ist in der Lage, selbst die Energiepoltiik für die Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen der Stadt zum Wohle der gesamten Kommune mitbestimmen zu können", so Bürgermeister Klaus Besser (SPD).
Bereits in jüngerer Vergangenheit hatte die RWE die Netze in Harsewinkel (Kooperation Harsewinkel - Versmold) und Herzebrock-Clarholz (Kooperation mit Gütersloh) an kommunale Energieversorger verloren.
"Die Entscheidung für die Gemeindewerke Steinhagen GmbH als Partner war eindeutig", so Paul Hermreck. "Das Angebot zum Abschluss der Konzessionsverträge konnte von keinem anderen Bieter übertroffen werden". Die Stadt Verl wird demnächst nicht nur die höchstzulässige Konzessionsabgabe erhalten, wie sie die Gemeindewerke Steinhagen GmbH auch für das Versorgungsgebiet Steinhagen an die Gemeinde Steinhagen als 100%ige Gesellschafterin abführt, sondern erhält umfassende Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte. "Ich gehe davon aus, dass die neue GmbH gewinnbringend betrieben werden kann, so dass Verl und die Verler von ihren neuen eigenen Stadtwerken auch über Gewinnabführungen, Bürgschaftsprovisionen oder Sponsoring provitieren werden, wie wir es in Steinhagen schon seit vielen Jahren gewohnt sind", so Klaus Besser.
Die örtliche Nähe wird von beiden neuen Partnern zudem als Vorteil für Synergien gesehen. Die Gemeindewerke Steinhagen GmbH, 2005 aus dem Eigenbetrieb Gemeindewerke Steinhagen hervorgegangen, ist in Steinhagen für die Gas-, Wasser- , Srom- und Fernwärmenetze und den Vertrieb verantwortlich und betreibt zudem Hallen- und Freibad. 2011 betrug die Bilanzsumme fast 35 Mio. € bei einem annähernd 50%igen Eigenkapitalanteil. Die Umsatzerlöse betrugen fast 22 Mio. €. Über 1 Mio. € Konzessionsabgaben, Gewinnabführungen und Bürgschaftsprovisionen wurden an die Gemeinde Steinhagen ausgeschüttet. Zu den Kunden zählen nahezu alle Steinhagener Haushalte, zahlreiche große und mittelständische Unternehmen und Landwirte. Es wird ausschließlich "Grüner Strom" vertrieben und in hohem Maße auch eigenständig Strom und Wärme produziert.
Am 29. April stellten sich die Gemeindewerke Steinhagen im Verler Rat vor. Noch im Mai sollen die notariellen Verträge zwischen Steinahgen und Verl unterzeichnet werden.
"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit", so beide Bürgermeister abschließend.