Landesweit ist die Inklusion, das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Förderbedarf im Unterricht der regulären Schulen, ein großes Thema. Inklusion betrifft aber alle Lebensbereiche, von der Kindertagesstätte über Schule, Ausbildung und Beruf bis zum Leben im Alter.
Die Regierungskoalition aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen hat im Februar in Düsseldorf in einem gemeinsamen Antrag Eckpunkte für den Weg zur inklusiven Schule in NRW vorgelegt, der im März im Landtag wegen dessen Auflösung aber nicht mehr beraten werden konnte. Auf dieser Grundlage soll das Schulministerium einen entsprechenden Referentenentwurf für eine notwendige Schulrechtsänderung erarbeiten.
„Der Inklusionsprozess muss sorgsam, stringent und nachhaltig erfolgen. Kein Kind darf zurückgelassen werden. Deshalb wird der Umstrukturierungsprozess schrittweise vollzogen. Im Mittelpunkt stehen die Schülerinnen und Schüler mit ihrem unterschiedlichen individuellen Bedarf an schulischer Förderung. Notwendig ist, dass die Schulen eine Kultur des Behaltens und der Unterstützung aufbauen“, so Renate Hendricks, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion.
Im Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen wird den Betroffenen ab 2013 ein grundsätzlicher Rechtsanspruch auf eine inklusive Beschulung eingeräumt. Die Schulträger und die Schulen erhalten vom Land die notwendigen Ressourcen und Unterstützungssysteme, um gemeinsam mit den Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern einen Weg zum notwendigen Umbau zu einem inklusiven Schulsystem zu gehen.
Wie Bürgermeister Klaus Besser im letzten Schulausschuss berichtete, prüft in Steinhagen derzeit die Grundschule Laukshof, ob bereits mit Schuljahresbeginn 2012/2013 gemeinsamer Unterricht angeboten werden könnte. Die Schule übernähme damit in Steinhagen eine Vorreiterrolle. "Auch bei der geplanten Errichtung einer Sekundarschule ist das Thema zu berücksichtigen", so Klaus Besser.
Der SPD Ortsverein Steinhagen hatte am Montag, 19. März 2012, um 19 Uhr in der Begegnungsstätte Alte Feuerwehr in Amshausen in einer öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung zu dem Thema eingeladen. Die ehemalige Landtagsabgeordnete Elisabeth Veldhues aus Rheine war als Referentin und fachkundige Expertin zum Thema Inklusion eingeladen. "Kinder mit Behinderung gehören in unsere Mitte", betont der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Heiko Hartleif, der den Abend moderierte. Heiko Hartleif ist von Beruf Sonderpädagoge und kennt die Probleme von Eltern und Kindern mit Behinderung somit aus seiner täglichen Arbeit.