Die Gemeindewerke Steinhagen beziehen und liefern jetzt ausschließlich sogenannten grünen Strom.
Dies gaben Geschäftsführer Martin Goldbeck am 26. Juli auf einer Pressekonferenz bekannt.
Die Gemeindewerke sind somit eine der wenigen kommunalen Energieversorger in Nordrhein-Westfalen und die ersten in Ostwestfalen-Lippe, die ausschließlich auf grünen Strom setzen, der an der Strombörse eingekauft wird. Bisher wurden nur Kunden, die speziell grünen Strom beziehen wollten, mit in norwegischen Wasserkraftwerken erzeugten Strom beliefert. Die Gemeinde Steinhagen bezog grünen Strom von den Gemeindewerken für die Straßenbeleuchtung und das Rathaus.
"So wird ein deutliches Zeichen gegen in Kernkraftwerken produzierten Strom gesetzt", meint Bürgermeister Klaus Besser, der auch Mitglied des Aufsichtsrates der Gemeindewerke Steinhagen ist. "Gleichzeitig investieren die Werke in regenerative Energieerzeugung und leisten so einen Beitrag zum Atomausstieg".
Darüber hinaus wird in Steinhagen die bisherige 110kV-Hochspannungsleistung von Künsebeck bis Holtkamp durch eine 380kV-Leitung ersetzt. "So ist auch Steinhagen von dem bundesweit notwendigen Ausbau der Stromnetze betroffen". Das für die neue Leitung notwendige Planfeststellungsverfahren soll 2012 eingeleitet werden. Die Trasse tangiert mit der Patthorst und dem Ströhen wichtige Naturräume. Die bisher rund 30 Meter hohen Masten sollen durch doppelt so hohe neue Masten ersetzt werden. "Anders als in Borgholzhausen sind in Steinhagen Siedlungsbereiche allerdings nicht betroffen", so Bürgermeister Klaus Besser.