Flächenverbrauch sinkt

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hat die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2009 insgesamt um 3,0% oder 1 371 Quadratkilometer zugenommen.

Das entspricht rechnerisch einem täglichen Anstieg von 94 Hektar oder etwa 134 Fußballfeldern. Die Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke hat sich damit gegenüber dem letzten Berechnungszeitraum (2005 bis 2008) verlangsamt, indem die Zunahme noch 104 Hektar pro Tag betrug. Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ist es, die tägliche Inanspruchnahme neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren.

Zum Erhebungsstichtag 31.12.2009 beansprucht die Siedlungs- und Verkehrsfläche 47 422 km² oder 13,3% der Bodenfläche Deutschlands (357 125 km²). Die Waldfläche nimmt 107 534 km² oder 30,1%, die Landwirtschaftsfläche 187 291 km² oder 52,4% der Bodenfläche ein. Von Wasserflächen sind 8 513 km² bedeckt, von sonstigen Flächen 6 366 km².

Nach Bundesländern betrachtet liegt der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche in den Stadtstaaten Berlin (70,2%), Hamburg (59,6%) und Bremen (57,2%) am höchsten. In den anderen Bundesländern reicht die Spanne des Siedlungs- und Verkehrsflächenanteils von 7,9% in Mecklenburg-Vorpommern bis 22,3% in Nordrhein-Westfalen. Den höchsten Waldanteil erreicht Rheinland-Pfalz mit 41,9%. Schleswig-Holstein weist mit 69,9% den höchsten Anteil an landwirtschaftlich genutzten Flächen auf.

„Siedlungs‑ und Verkehrsfläche“ und „versiegelte Fläche“ dürfen nicht gleichgesetzt werden. Die Siedlungs- und Verkehrsflächen umfassen auch einen erheblichen Anteil unbebauter und nicht versiegelter Flächen. So haben zum Beispiel die Erholungsflächen, dabei handelt es sich insbesondere um Grünanlagen und Sportflächen, derzeit einen Anteil von 8,2% an der Siedlungs- und Verkehrsfläche. Sie tragen in den Jahren 2006 bis 2009 in erheblichem Umfang (39 Hektar/Tag) zum Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche bei.

"Das Ziel der Flächenreduzierung wird möglicherweise auch Auswirkungen auf die Gebietsentwicklungsplanung und Flächennutzungsplanung haben, zumal die Bevölkerungs- und Erwerbspersonenprognosen rückläufig sind", so Bürgermeister Klaus Besser. "Die Nutzung bzw. Reaktivierung von Altstandorten wird damit mittelfristig eine immer größere Bedeutung zukommen", ist sich der Bürgermeister sicher. Schon heute hat dies Priorität gegenüber der Neuausweisung von Wohnbau- oder Gewerbeflächen.

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