Für die Beibehaltung der bisherigen Notarztversorgung im nördlichen Kreisgebiet hat sich jetzt einstimmig der Rat ausgesprochen.
Über die Änderung der notärztlichen Versorgung im Norden des Kreises Gütersloh einschließlich Harsewinkel wird zurzeit in den Kreisgremien diskutiert. Der Kreis ist für den Rettungsdienst und damit auch für die notärztliche Versorgung verantwortlich. Nach den Vorstellungen der Kreisverwaltung soll demnächst an den Wochenenden und montags bis freitags von 17 bis 7 Uhr nur noch ein Notarzt-Einsatzfahrzeug im gesamten Norden des Kreises Gütersloh eingesetzt werden. Bisher sind ständig zwei Notärzte in Rufbereitschaft.
Der Gesundheitsausschuss des Kreises hatte eine Entscheidung zunächst verschoben. Eine erneute Beratung in den Kreisgremien erfolgt derzeit. Der Kreistag entscheidet abschließend am 22. November.
Ähnlich wie die anderen Städte und Gemeinden befürchtet auch die Gemeinde Steinahgen eine Unterversorgung. Immerhin werden fast 17 % aller Notarzt-Einsätze im nördlichen Kreisgebiet in Steinhagen gefahren. "Im Verhältnis zur Fläche und Einwohnerzahl ist dies überdurchschnittlich, was an der Vielzahl niedergelassener Ärzte und damit Patienten aus der gesamten Region in Steinhagen liegt", so Bürgermeister Klaus Besser. "Wir befürchten bei einer Änderung des bewährten Systems eine schlechtere Versorgung unserer Bevölkerung. Kürzungen und Sparen darf nicht zu Lasten der Gesundheit der Menschen gehen. Oft retten die Notärzte auch Leben. Was ist zum Beispiel, wenn in Halle ein Verkehrsunfall ist und in Steinhagen erleidet jemand einen Herzinfarkt?" fragt sich Besser.
Er hat daher den Beschluss des Rates bereits an den Landrat weitergeleitet, damit er bei den weiteren Beratungen vom Kreis berücksichtigt werden kann. Inzwischen haben sich sowohl der Kreisgesundheitsausschuss als auch der Kreisausschuss für die Beibehaltung des bisherigen Systems ausgesprochen. Der Kreistag entscheidet abschließend am 22.11.2010.