Eiszeit bei der Bahn

Die Deutsche Bahn kämpft in Steinhagen nach wie vor mit der Eiszeit. Auch in dieser Woche gab es erhebliche Probleme mit sich nicht öffnenden oder nicht schließenden Bahnschranken. Bürgermeister Klaus Besser ist sowohl mit der Bahn als auch mit dem Eisenbahnbundesamt in Kontakt, um die Situation zu verbessern.

Die Bahn hat seit dem Nachmitag des 12. Januar an dem besonders betroffenen Bahnübergang Bielefelder Straße einen ständigen Sicherungsposten und Servicetechniker positioniert, um zu verhindern, dass die Schranken sich wie in den letzten Tagen häufig, nach der Durchfahrt eines Zuges nicht mehr öffnen. Wenn sich die Bahnschranken nicht schließen, muss der Zugführer anhalten, Signal geben und darf den Bahnübergang nur im Schritttempo passieren. Reisende mit dem Haller Willem müssen daher mit erheblichen Verspätungen rechnen.

Die Ausfälle führten zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Außerdem sind Rettungskräfte und die Feuerwehr in ihren Einsatzmöglichkeiten behindert. Auch im Bereich des ÖPNV per Bus und im Schülerverkehr kam es wegen der Schrankenprobleme zu erheblichen Verspätungen. Wirtschaftsbetriebe drohen der Bahn inzwischen mit Schadenersatzforderungen.

Ursache ist nach Angaben der Bahn die "neuartige" Technik sowohl in den Zügen der Nordwestbahn als auch auf der 2000 sanierten Strecke des Haller Willem. Dort wo neue Züge auf alten Strecken oder alte Züge auf neuen Strecken verkehren gebe es keine Probleme.

"Mit der Wiederbesetzung der Bahnübergänge durch Streckenposten kommt die Bahn von der Neuzeit zurück zur Steinzeit, oder bezogen auf das Wetter zur Eiszeit", so Bürgermeister Klaus Besser. Da das Problem aber auch schon im Sommer wiederholt aufgetreten ist, mag er die Schuld nicht allein beim Wetter suchen. "Hier muss doch dringend an technischen Lösungen gearbeitet werden, die dauerhaft funktionieren", so der Bürgermeister. Er hat sich daher auch an die Aufsichtsbehörde der Bahn, das Eisenbahnbundesamt in Bonn, gewandt.

Auf keinen Fall sollten die Bahnschranken umfahren werden, wie dies in den letzten Tagen regelmäßig vorgekommen ist. Das kostet nicht nur Bußgeld, 3 Punkte in Flensburg und vielleicht den Führerschein, sondern ist lebensgefährlich.

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