Der Konkurs des Sportbodenherstellers Balsam aus dem Jahr 1994 findet jetzt endlich seinen Abschluss. Am 20. August ist die sogenannte Schlußverteilung durch das Amtsgericht Bielefeld. Dies wird im öffentlichen Anzeiger zum Amtsblatt der Bezirksregierung Detmold angekündigt.

Forderungen in Höhe von 1 981 800 830,30 € steht ein Massebestand von 10 169 112,11 € gegenüber. "Die Gläubiger dürfen also nicht mehr mit großen Summen rechnen", so Bürgermeister Klaus Besser.

1997 mußte die Gemeinde über 10 Mio. DM Gewerbesteuer an den Konkursverwalter erstatten. In diesem Jahr war daher ein Nachtragshaushalt mit erheblichen Kürzungen notwendig. "Trotzdem hat unser Krisenmanagement funktioniert und wir konnten unsere Leistungen den Bürgerinnen und Bürgern ohne Steuer- oder Gebührenerhöhungen anbieten. Auch Hallenbad und Bibliothek mußten nicht geschlossen werden, wie die Bild-Zeitung damals schon befürchtete", so der Bürgermeister rückblickend. Forderungen der Gemeinde konnten damals verrechnet werden.

Neben Steinhagen war das niederrheinische Grefrath durch den Konkurs betroffen. Der Fall Balsam gilt als einer der größten betrügerischen Konkursfälle der deutschen Nachkriegsgeschichte.