Aufsuchende Sozialarbeit mit Jugendlichen im öffentlichen Raum, sogenanntes Streetworking, wird ab 1. August 2009 in Steinhagen eingeführt. Der Ausschuss für Schule, Jugend, Sport und Kultur unter Vorsitz von Sabine Godejohann (SPD) hat am 27. Mai 2009 mehrheitlich den Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit dieser neuen Aufgabe betraut. Im Gemeindehaushalt stehen jährlich 50.000 Euro für die Maßnahme zur Verfügung. Das am 16. Juni 2009 vorgestellte Konzept wurde vom Ausschuss einvernehmlich zur Kenntnis genommen.
Über die Trägerfrage wurde im Ausschuss im März und Mai kontrovers diskutiert. Schließlich sprachen sich SPD, Grüne, UWG und STU für die AWO als Trägerin aus, weil die AWO mit dem Jugendzentrum, der Schulsozialarbeit und der Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche (Übergangscoaching) bereits erfolgreich in Steinhagen Jugendarbeit leistet. Die fachliche Einbindung in vorhandene Strukturen und deren Vernetzung sei so leichter möglich. CDU, FDP und Bürgerallianz votierten für den Kreisverband des DRK als Trägerin. Das DRK bietet im Familienzentrum den Migrationsfachdienst an und unterbreitet mit Unterstützung der Gemeinde Sportangebote für jugendliche Aussiedler.
Die Geschäftsführerin des AWO Kreisverbandes, Ulrike Boden, hat dem Ausschuss zudem wie schriftlich zugesagt am 16. Juni eine Mitarbeiterin und einen Mitarbeiter vorgestellt, die ab 1. August Jugendliche an ihren Treffpunkten aufsuchen sollen. Sie verfügen über eine qualifizierte Ausbildung und Berufserfahrung und sprechen sowohl türkisch als auch russisch, um mit jungen Migranten auch in ihrer Muttersprache kommunizieren zu können.