Hausärztemangel im Kreis Gütersloh

Im Kreis Gütersloh sind inzwischen über 20 Hausarztsitze unbesetzt. Besonders schwierig ist die Situation in Borgholzhausen, Halle, Verl, Rheda-Wiedenbrück und Gütersloh. Auch in Steinhagen droht ein Ärztemangel.

Zuständig für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist die kassenärztliche Vereinigung. "Leider gibt es zu wenig Ärzte, die sich im Kreis Gütersloh niederlassen möchten", so Bürgermeister Klaus Besser, der als Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Beirat für Gesundheitswirtschaft die Kommunen im Kreis vertritt. "Es gibt verschiedene Anreize, zum Beispiel Landeszuschüsse und in besonders vom Ärztemangel betroffenen Kommunen wie Borgholzhausen sogar Zuschüsse der kassenärztlichen Vereinigung, trotzdem ist die Situation inzwischen besorgniserregend", so Besser. Von einigen Kommunen eigenständig ergriffene Initiativen, wie das Medizinstipendium in Steinhagen oder der Einsatz von Headhuntern in Schloß Holte-Stukenbrock zeigten bisher ebenfalls keinen Erfolg.

"In Steinhagen ist die Situation im Moment zwar noch gut, man muss allerdings sehen, dass altersbedingt mindestens vier Hausärzte in den nächsten drei Jahren aufhören werden und es bisher keine Nachfolgerinnen oder Nachfolger gibt. Wenn es nicht gelingt, die Lücken zu schließen, müssen sich unsere Bürgerinnen und Bürger Ärzte in den Nachbarkommunen, insbesondere in Bielefeld, suchen", befürchtet der Bürgermeister. Eine Lösung soll eine verstärkte Zusammenarbeit auf Kreisebene sein. Hier befasst sich der Gesundheitsausschuss des Kreistages mit der Problematik.

Bis durch die geplante Gründung der medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld zusätzliche Ärzte für die Region gewonnen werden können, werden noch viele Jahre vergehen. "Ich begrüße zwar die Entscheidung der neuen Landesregierung, an der Universität Bielefeld künftig auch Ärzte auszubilden, aber es wird rund 10 Jahre dauern, bis wir davon profitieren. Bis dahin muss die medizinische Versorgung unserer immer älter werdenden Bevölkerung anders gesichert werden".

Am 12. September 2017 hat sich der Seniorenbeirat mit dem Problem befasst. Am 13. September 2017 entschied der Haupt- und Finanzausschuss nach mehrmonatigen Beratungen, das am Marktplatz ein Gesundheitszentrums entstehen soll. Am 26. September 2017 tagt der zuständige Fachausschuss, der Ausschuss für Generationen, Arbeit, Soziales und Integration und am 11. Oktober 2017 hatte der Bürgermeister zum nächsten Runden Tisch Ärzte einladen.

"Auch wenn die Gemeinde eigentlich nicht zuständig ist, erwarten die Menschen zu recht, das wir uns kümmern. Wir bemühen uns daher zusammen mit der kassenärztlichen Vereinigung und auf Kreisebene bereits seit Jahren um Lösungen, aber das Problem ist komplex und vielschichtig. Ob es zeitnahe Ergebnisse gibt, kann ich nicht versprechen", so Besser.

Die mehrjährigen bisherigen und teilweise kontroversen Beratungen im Rat, im Ausschuss für Generationen, Arbeit, Soziales und Integration, im Haupt- und Finanzausschuss und im Seniorenbeirat der Gemeinde sind im Bürgerinformationssystem auf der Homepage der Gemeinde Steinhagen unter www.steinhagen.de dokumentiert (Stichwort Ärzte unter Recherche).

Bereits im Juli 2013 hatte die kassenärztliche Vereinigung im Ausschuss für Generationen, Arbeit, Soziales und Integration auf den drohenden Ärztemangel in Steinhagen hingewiesen und verschiedene Handlungsoptionen aufgezeigt. Die Präsentation ist ebenfalls auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht (siehe Unterlagen zur Ausschusssitzung am 08.07.2013).

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.