Kita Plätze fehlen

Kreisweit fehlen Plätze in Kindertagesstätten. Dies geht aus der Vorlage der Verwaltung des Kreises Gütersloh für die Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Kreises am 8. März 2017 hervor. Am 29. März 2017 hat der Ausschuss für Schule, Jugend, Sport und Kultur über die Situation in Steinhagen beraten.

Das Kreisjugendamt, das für die Jugendhilfeplanung und damit auch für die Kindertagesstättenbedarfsplanung in 10 der 13 Städte und Gemeinden im Kreis Gütersloh zuständig ist, hat dem Jugendhilfeausschuss die Zahlen für die einzelnen Kommunen dargelegt. Nach der auf der Homepage des Kreises Gütersloh veröffentlichten Beschlussvorlage (siehe www.kreis-guetersloh.de) fehlen insbesondere auch für Kinder über 3 Jahre Plätze. Hier haben Eltern einen Rechtsanspruch gegenüber dem Kreis auf einen Kindertagesstättenplatz.

Am schwierigsten ist die Situation offenbar in Halle, Schloß Holte-Stukenbrock und Versmold, wo bereits für das Jahr 2016/2017 jeweils eine neue Einrichtung notwendig war. Auch in Rietberg ist eine weitere Kindertagesstätte im Bau, die im Januar 2018 ihren Betrieb aufnehmen wird. In Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz, Steinhagen und Werther wird ebenfalls der Bedarf für eine weitere Kindertagesstätte ab 2018 gesehen.

Die Ursachen für den plötzlichen Mangel an Plätzen sieht das Kreisjugendamt in der steigenden Geburtenrate, im geänderten Anmeldeverhalten der Eltern, in der Wahrnehmung der Rechtsansprüche auf Betreuung ab Vollendung des ersten Lebensjahres, dem Wegfall des Betreuungsgeldes und in Zuzügen. "Der Kreis Gütersloh ist ein wirtschaftlich prosperierender Kreis, so dass die Bevölkerungszahlen entgegen der Prognosen steigen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist vor dem Hintergrund der hohen Beschäftigungsquoten für viele Eltern ein Grund, ihre Kinder schon früh in einer Tageseinrichtung für Kinder anzumelden", so Bürgermeister Klaus Besser.

Nach der Jugendhilfeplanung des Kreises fehlen in Steinhagen 2017 22 Plätze für über 3jährige Kinder. "Wir werden das Gespräch mit dem Kreis suchen, um Lösungen für die Eltern zu finden, denen bisher kein Kindertagesstättenplatz zur Verfügung gestellt werden konnte", so Besser. Er appelliert in diesem Zusammenhang an die Eltern, die jetzt von den Steinhagener Einrichtungen eine Absage erhalten haben, den beigefügten Antwortbogen unbedingt an das Kreisjugendamt zurückzusenden. "Nur so erhalten wir belastbare Zahlen über den tatsächlich noch bestehenden Bedarf", so Besser.

Der Finanzbedarf für die 101 Kindertagesstätten im Bereich des Kreisjugendamtes steigt von 46,37 Mio. € im Jahr 2016 auf 51,02 Mio. € im Jahr 2017. Ab 2018 ist durch den Bau und Betrieb weiterer Kindertagesstätten mit einem weiteren Anstieg des Finanzbedarfs und damit der Jugendhilfeumlage zu rechnen.

Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Verl verfügen über eigene Jugendämter und sind damit selbst für die Kindertagesstättenbedarfsplanung zuständig.

Die Verwaltung der Gemeinde Steinhagen informierte in einer Mitteilungsvorlage den zuständigen Fachausschuss über den aktuellen Stand. Im Jahr 2018 ist der Bau einer 11. Kindertagesstätte mit drei Gruppen notwendig. "Derzeit prüfen wir verschiedene mögliche Standorte", so Bürgermeister Klaus Besser. "Danach gilt es in Abstimmung mit dem Kreisjugendamt und dem Landschaftsverband als zuständiger Fachaufsichtsbehörde den Umfang der Baumaßnahme festzulegen, einen Investor und einen Träger zu finden", so Bürgermeister Klaus Besser.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (iwd) hatte bereits Ende Dezember 2016 darauf hingewiesen, dass in Deutschland rd. 228.000 Plätze für Unter-Dreijährige fehlen, davon allein in NRW 64.071 Plätze. Das iwd hat inzwischen die Zahlen aktualisiert. 

Lege man die aktuellen Zahlen anstatt der zuvor verwendeten Zahlen aus dem Jahr 2015 zugrunde, käme man auf eine Betreuungslücke von rd. 290.000 Plätzen für Unter-Dreijährige für das Jahr 2016. Bezogen auf NRW ergäbe sich dann eine Betreuungslücke von 77.459 Plätzen. 

Die Geschäftsstelle des Städte- und Gemeindebundes NRW weist darauf hin, dass die Daten auf Ursprungsdaten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Statistischen Bundesamtes beruhen. Wegen unterschiedlicher Stichtage sind diese nicht mit den Daten des Landes NRW vergleichbar.

"In Steinhagen fehlen aktuell knapp 20 Plätze für unter Dreijährige", so Bürgermeister Klaus Besser. "Daher planen wir die Einrichtung von zwei Notgruppen, um die Zeit bis zum Bau der 11. Kindertagesstätte zu überbrücken".

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