Nach wie vor gibt es in Steinhagen erhebliche Probleme mit dem ÖPNV. "Wir haben in jüngerer Zeit wieder zahlreiche Beschwerden erhalten, die wir an die BVO weitergeleitet haben", so Bürgermeister Klaus Besser.
Seitdem die Linien in Steinhagen nicht mehr von der Firma GO.ON, sondern von der BVO bedient werden, reißen die Beschwerden nicht ab.
Beklagt wird insbesondere, dass die Busse auf der Linie 88, der Hauptverbindung zwischen Halle, Steinhagen und Bielefeld, vor allem morgens ständig Verspätung haben. "Offenbar ist der aktuelle Fahrplan unter den gegebenen Verkehrsbedingungen nicht einzuhalten", so Bürgermeister Klaus Besser. Die Probleme führen dazu, dass viele Schülerinnen und Schüler und Berufspendler inzwischen auf den Individualverkehr ausweichen, um pünktlich in der Schule oder bei der Arbeit zu sein. "Es ist natürlich nicht Sinn eines ÖPNV, so unattraktiv zu sein, dass man ihn nicht benutzen kann", so Besser. "Außerdem werden die Verkehrsprobleme so weiter verschärft und die Klimaschutzinitiativen der Gemeinde und des Kreises ad absurdum geführt."
Auf der Linie 288 werden zudem Busse eingesetzt, die offenkundig nicht mehr verkehrssicher sind. So lies sich bei einem Bus auf der Fahrt von Brockhagen nach Steinhagen die hintere Tür nicht schließen und die Nothämmer sollen teilweise mit Kabelbindern befestigt sein, so dass sie im Notfall nicht nutzbar wären. Außerdem blieb ein Bus am Schulzentrum liegen, nachdem sich Teile des Daches gelöst hatten.
"Wir haben die BVO als zuständiges Verkehrsunternehmen gebeten, die Angelegenheit zu klären", so Besser. "Bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans des Kreises Gütersloh, zuständige Behörde für den ÖPNV, werden wir bessere Standards und einhaltbare Fahrpläne fordern. Außerdem muss aus Sicht der Gemeinde Steinhagen die Haltestelle Schulzentrum, über die zahlreiche Baugebiete, Schulen und Infrastruktureinrichtungen erschlossen sind, wieder angefahren werden und die Tarife müssen sozial verträglich sein. Es kann nicht sein, dass eine Einzelfahrt nach Bielefeld 4,80 € kostet", findet Besser klare Worte.
Die Überarbeitung des Nahverkehrsplans auf Kreisebene wird für 2017 angestrebt.