Flüchtlinge nachts am Rathaus abgesetzt

Am Freitag, 2.10., wurden kurz vor Mitternacht sechs Flüchtlinge nach einer mehrstündigen Fahrt durch NRW vor dem Steinhagener Rathaus abgesetzt, darunter ein sechsjähriges Kind.

Sie kamen aus der Landesaufnahmeeinrichtung Moers in der Nähe von Duisburg. Insgesamt waren Steinhagen am Freitag neun Flüchtlinge zur Aufnahme zugewiesen worden. Drei waren am Vormittag eingetroffen. Der Bus eines niederländischen Unternehmens mit den sechs anderen Personen war erst gegen Mittag losgefahren und musste mehrere Kommunen anfahren.

Kurz vor Mitternacht lies der Busfahrer die sechs Flüchtlinge völlig erschöpft vor dem Steinhagener Rathaus zurück und rief die Polizei an. Schließlich verständigte die Polizei das Ordnungsamt, dass sie mit Unterstützung von herbeigerufenen Mitarbeitern des Sozialamtes im Rathaus versorgte. Dank der Hilfsbereitschaft eines örtlichen Hoteliers konnten die Menschen über Nacht untergebracht werden, um am Tag der Deutschen Einheit weiter von Mitarbeitern des Rathauses betreut zu werden.

"Wir werden den Vorgang klären und uns beim Innenministerium beschweren", so Klaus Besser. "Es kann nicht sein, dass die Menschen einfach ihrem Schicksal überlassen werden. Schließlich ist es nur mehreren Zufällen und der großen Einsatzbereitschaft meiner Mitarbeiter und der Hilfsbereitschaft der Steinhagener zu verdanken, dass die Flüchtlinge die Nacht nicht vor dem Rathaus im Freien verbringen mussten."

Nach dem Verteilsystem in Nordrhein-Westfalen werden die Flüchtlinge aus den landesweit verteilten Erstaufnahmeeinrichtungen nach der Registrierung auf die Städte und Gemeinden verteilt, die sie unterbringen und versorgen müssen. So kann es vorkommen, dass Flüchtlinge aus Versmold oder Schloß Holte-Stukenbrock Kommunen im Rheinland zugewiesen und Flüchtlinge aus Burbach oder Willich nach Steinhagen gefahren werden. "Wir haben auch schon erlebt, dass die Flüchtlinge erst einen Tag später angekommen sind, weil es keinen Bus gab oder der Bus voll war", so Besser. Offenbar werden jetzt auch niederländische Busunternehmen eingesetzt. "Es war uns im Verlauf des Freitags leider nicht gelungen zu klären, wo die sechs Flüchtlinge waren und ob und wenn ja wann sie eintreffen würden. Bis 18 Uhr hatten wir vergeblich im Rathaus mit mehreren Mitarbeitern gewartet", so Besser.

 

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